Grundsätzlich haben Friedhöfe auf mich eine besondere Anziehungskraft. Egal welches Land ich besuche, halte ich immer Ausschau nach einem Friedhof. Vor allem in Großstädten, wie Barcelona, gibt es natürlich mehrere, wichtige Friedhöfe und optisch traumhaft schöne Grabstätten. Besonders beeindruckend sind der “Cementiri de Montjuic” und der “Cementiri de Poblenou“.
Cementiri de Montjuïc
Der Friedhof, auf dem Hausberg Barcelonas, ist ein ganz besonderer Park. Zwischen dem Frachthafen und dem Castell liegt die etwa 57 Hektar große “Parkanlage”. Das durchaus morbide Flair hat seinen eigenen Charme: Man sieht hier einen Ausschnitt aus 150 Jahren Kunstgeschichte. Der Friedhof wurde am 17. März 1883 feierlich durch den Bürgermeister eröffnet. Am 19. März fand dann schon die erste Beisetzung statt: José Fonrodona Riva, ein Bürgermeister aus Kuba. Dessen letzte Ruhestätte ist heute noch zu besichtigen.
Man entdeckt hier sehr schöne Mausoleen und Bodengräber mit kunstvoll gestalteten Heiligenfiguren. Viele bekannte Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhstätte gefunden, wie auch der berühmte Maler und Bildhauer Joan Miró. Um sich mal vorzustellen, wie groß dieser Friedhof ist, anbei der Lageplan Montjuic Lageplan. Mit einem Besuch kann man niemals alles sehen.
Cementiri de Poblenou
Auch auf diesem Friedhof findet man viele alte, ausgefallene und prunkvolle Gräber und Grabsteine. Er wurde im Jahr 1775 eingeweiht.
Eine ganz außergewöhnliche Grabstätte hat mich dort fasziniert:
“Der Kuss des Todes”
Die Marmorskulptur aus dem Jahre 1930 zeigt den Tod, ein Skelett mit Flügel, der den Kopf eines jungen Mannes in den Armen hält, ihm fast liebevoll einen Kuss auf die Wange drückt und ihn so ins Jenseits befördert. Unter der Skulptur steht: “Sein junges Herz ist somit erloschen. Das Blut in seinen Adern wird kalt. Und all seine Kraft ist verschwunden. Der Glaube wurde durch seinen Fall in die Arme des Todes gepriesen. Amen.”
Wie Ihr seht, konnte ich meinen Blick von diesem Kunstwerk nicht lassen und habe eine ganze Serie daraus gemacht.
Weitere Fotos aus “Poblenou” findet ihr hier:
Wer meine Leidenschaft zu Friedhöfe teilt, findet hier weitere Galerien aus anderen Städten, wie der Friedhof in Mailand, in Buenos Aires, in Rio und einige mehr.
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