Wie eingangs erwähnt, ist der Inle See 22 km lang und ca. 10 km breit und damit der zweitgrößte See Myanmars. In den zwei Tagen, die ich dort verbracht habe, habe ich zwei ca. 8-stündige Bootstouren gemacht und allerlei Tempel, schwimmende Dörfer, verschiedene Handwerksbetriebe (wie z.B. eine Lotusweberei) besucht.
Das Highlight auf dem See waren für mich als Fotografin natürlich die berühmten Einbeinruderer. Einer der Hauptgründe, warum ich mich für diese Gegend entschieden habe. Das besondere Foto der Einbeinruderer auf dem Inle See, das ich zuvor immer wieder von anderen Fotografen in den sozialen Netzwerken gesehen habe, ist natürlich gestellt. Die Kunst besteht darin, den Fischer entsprechend zu instruieren und trotzdem das ultimative Foto zu bekommen, das vielleicht noch kein anderer Fotograf gemacht hat, und sei es nur durch andere Lichtverhältnisse, wie man hier sehen kann:
Natürlich gehören solche Kunststücke nicht zum Alltag der Fischer hier. Nur einige wenige kennen die „verrückten Fotografen“ und warten auf diese Momente. Ich war einmal morgens auf der Jagd und dann noch einmal bei Sonnenuntergang.
Am Inle-See leben die Intha, ein Volk, das für die besondere Rudertechnik seiner Fischer bekannt ist. Um die Hände zum Fischen frei zu haben, rudern sie einfach mit dem Bein. Wer sie beobachtet, kann kaum glauben, dass sie diese Position lange aushalten oder nicht gleich ins Wasser fallen. Denn die Fischer stehen am Heck ihres schmalen Bootes, rudern mit einem Bein und gehen ihrer Arbeit nach.
Beeindruckend sind auch die Stelzenhäuser auf dem See, richtige Siedlungen, in denen die Bewohner ihren Alltag bestreiten, unter anderem mit dem Anbau von Tomaten auf schwimmenden Gärten, die im See verankert sind. Etwa 80% der landesweit angebauten Tomaten (sowohl grüne als auch rote) wachsen auf dem Inle-See. Natürlich werden auch andere Gemüsesorten angebaut. Rund um den See gibt es außerdem viele Reisfelder sowie geschichtsträchtige Tempel und goldene Stupas.