La Réunion ist unverkennbar ein Teil Frankreichs und der Europäischen Union. Autobahnen und deren Beschilderung entsprechen der europäischen Norm. Dennoch ist die Insel sehr afrikanisch und sogar indisch, chinesisch und madagassisch – also ganz kreolisch.
La Réunion liegt etwa 80 km südlich von Mauritius auf dem 21. südlichen Breitengrad mit einer Fläche von 2510 km.
Eine “beste Reisezeit” gibt es für La Réunion nicht. Wer die Insel kennen lernen will, kann dies das ganze Jahr über tun und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass täglich die Sonne scheint. La Réunion steht nämlich das ganze Jahr unter dem Einfluss einer Hochdruckzone nördlich der Maskarenen (= die Inselgruppe La Réunion, Mauritius und Rodriguez). Zwischendurch fallen mal schauerartige Regenfälle, die aber relativ schnell wieder mit viel Sonne kompensiert werden. Die meisten Niederschläge gehen in den Bergregionen nieder.
Mein Aufenthalt auf La Réunion war touristisch ziemlich eingeschränkt: Es war die Hochzeit der Viruserkrankung “Chikungunya”, die durch Stechmücken übertragen wird. Deshalb wurde mir abgeraten die Touren zu den Vulkankratern zu machen, da sich die Herde der Stechmücken natürlich im Landesinneren rund um die Krater konzentrierten. Das hieß für mich konkret, dass ich die Touren zu den Vulkankratern hätte alleine machen müssen, da keine Gruppentouren angeboten wurden. So habe ich mich während meines Aufenthaltes auf die Küstenregion rund um die Insel beschränkt, die ebenso interessant und sehenswert war.
Südwestküste
Die Südküste – auch der wilde Süden genannt – wird weder von Réunionais aus dem dicht besiedelten Norden und Westen, noch von Fernreisenden häufig besucht. Dabei erlebt man an der Süd- und Südwestküste eine dichte Vegetation, die bis ans Meer an den flach abfallenden Berghängen zu beobachten ist. Wenn man von hier aus das Meer betrachtet, erlebt man wunderbare Steinformationen, gegen die die starke Brandung so auftritt, dass riesige Salzwasserfontänen “in den Himmel” steigen.
Südostküste
Der Osten von la Réunion ist aufgrund starker Regenfälle und der nährstoffreichen Vulkanerde ideal für die Landwirtschaft. Allerdings wird die Besiedlung hier wegen der ungemütlicheren klimatischen Verhältnisse immer dünner. Fährt man nämlich nordostwärts durch die liebliche Kulturlandschaft am Fuße des Vulkans Piton de la Fournaise (2677 m), durchquert man immer wieder frisch aussehende, schwarze Lavafelder, die erst vor wenigen Jahrzehnten bei großen Ausbrüchen des Vulkans entstanden sind. Der Lavastrom, der 2004 bis ins Meer floss, hat die Insel zwischen den Ortschaften immerhin um 24.300m vergrößert.
Saint-Gilles les Bains
In Saint-Gilles herrscht normalerweise das ganze Jahr reger Badebetrieb. Die Entwicklung des einstigen Fischerdorfes ging explosionsartig voran, nachdem in den frühen 1980er Jahren die Schnellstraße von Saint-Denis aus fertig gebaut wurde. Heute ist Saint-Gilles in 30 bis 40 min. Fahrt von der Hauptstadt zu erreichen.
Somit ist heute aus dem verschlafenen Fischerdorf ein brodelnder Badeort mit Discos, Motorrollern, Hotels und Restaurants aller Kategorien, Campingplatz, Tauchbasen, Kinos, Supermärkte und Boutiquen geworden.
Ich selber habe, aufgrund der Chikunkunya-Epidemie, genau das Gegenteil davon erlebt: leere Strände, die absolute Ruhe am Hafen, . . .
Rund um die Insel stößt man immer wieder auf Wasserfälle; genau dann, wenn man am wenigsten damit rechnet. Und das in einer traumhaften Kulisse.