In der Fotoausstellung

Around the world in 80 images by Steve McCurry” heißt die Ausstellung, die derzeit in Barcelona gastiert. Steve McCurry hat drei Jahrzehnte lang Menschen und Orte auf der ganzen Welt fotografiert. Eine Fotoausstellung, die sich allemal lohnt zu sehen.
Auch wenn viele vielleicht Steve McCurry nicht kennen, kennt allerdings jeder sein berühmtes Foto von 1984: Das Bild des afghanischen Mädchens (hier rechts auf dem Foto).

Das Bild hat McCurry im Dezember 1984 gemacht. Durch die Bombardierungen der sowjetischen Armee in Afghanistan wurde “das afghanische Mädchen” in das Flüchtlingscamp von Nasir Bagh in Pakistan gebracht. Dort, im Schulzelt des Camps wurde McCurry, der das Elend der Flüchtlinge mit seiner Kamera dokumentierte, auf das Mädchen aufmerksam. Er erkannte sofort den starken Kontrast zwischen ihrer Schönheit und den sie umgebenden Umständen und wartete geduldig, bis sie ihm die Erlaubnis gab, sie zu fotografieren. Sechs Monate später erschien es auf dem Cover der National Geographic und wurde zu einer weltweiten Ikone. Damals kannte McCurry ihren Namen noch nicht.

(Quelle: Wikipedia)
Erst 2002, nach dem Ende der Talibanherrschaft, gelang es einem Team des National Geographic, die inzwischen verheiratete Frau in der Nähe von Kabul aufzuspüren. McCurry reiste zunächst erneut in das Flüchtlingslager von Nasir Bagh, welches kurz vor seiner Schließung stand. Bewohner erkannten das Mädchen als Schwester eines Bekannten.

Sharbat Gula wurde um 1972 geboren. Sie war 1992 nach Afghanistan zurückgekehrt, aber über den Bruder konnte der Kontakt hergestellt werden. Durch biometrische Ausmessung ihrer Augen-Iris und Gesichtsnarben konnte Sharbat Gula, zu dem Zeitpunkt etwa 30 Jahre alt und Mutter dreier Töchter, zweifelsfrei als das „afghanische Mädchen“ identifiziert werden. Sie selbst konnte sich daran erinnern, dass sie von McCurry fotografiert worden war – es sind die einzigen Aufnahmen, die je von ihr angefertigt worden sind. Die Bekanntheit und der Symbolcharakter ihres Porträts waren ihr gänzlich unbekannt.

Ihre Geschichte und die ihres Wiederfindens wurde 2002 in der April-Ausgabe des National-Geographic-Magazins sowie als Fernsehdokumentation veröffentlicht. Zu ihren Ehren wurde außerdem ein Hilfsfonds für afghanische Frauen eingerichtet.

Im Oktober 2016 wurde Sharbat Gula in Peschawar festgenommen, weil sie mithilfe falscher Dokumente in Pakistan gelebt habe. Nach einer 15-tägigen Haftstrafe kehrte sie nach Afghanistan zurück. Der damalige Präsident Aschraf Ghani hieß sie willkommen und versprach, ihr eine Wohnung zu geben, damit sie „in Würde und Sicherheit in ihrem Heimatland leben kann“.

 

Hier ein paar allgemeine Eindrücke der Ausstellung.

 

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