Die Casa Milá, besser bekannt als La Pedrera (das Steinbruchhaus), beeindruckt schon auf den ersten Blick mit ihrer einzigartigen Fassade. Hier wird man vergeblich nach rechten Winkeln suchen.
Es handelt sich um das letzte Bauwerk von Antoni Gaudí, bevor er sich ganz dem monumentalen Bau der Sagrada Família widmete. La Pedrera zählt zu den bekanntesten und eindrucksvollsten Architekturwundern Barcelonas.
Die Vorderseite des Gebäudes wirkt wie ein massiver Felsen, der nur durch sanfte Wellenlinien und kunstvolle Eisenornamente aufgelockert wird. Der helle Stein und die zurückhaltende, fast monochrome Fassade verleihen dem Gebäude einen expressionistischen Charakter, der es von vielen anderen Werken Gaudís abhebt.
Das Gebäude besteht aus zwei separaten Teilhäusern, die lediglich durch die Fassade, das Erdgeschoss und das Dach miteinander verbunden sind. Jedes der Teilhäuser besitzt seinen eigenen Innenhof und Eingang – eine clevere Trennung inmitten des monumentalen Gesamtkunstwerks.
Gaudí gestaltete die Casa Milà nicht nur außen mit organischen, natürlichen Formen – auch im Inneren sucht man vergeblich nach rechten Winkeln. Die Räume sind von sanften, runden Formen geprägt, und Farben sowie natürliche Elemente zieren die Innenhöfe. Die Treppen, die zu den Eingängen der Apartments führen, winden sich geschmeidig entlang der Wände und fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
Das Highlight der Casa Milà ist zweifelsohne das Dach. Die Schornsteine, Lüftungsschächte und Treppenaufgänge sind wahre Kunstwerke – mit ihren fantasievollen Farben und Formen. Einige der Schornsteine erinnern fast an mittelalterliche Ritter, die in einer wachsamen Haltung über das Dach thront.
Als erstes Gebäude des 20. Jahrhundert gelangte die „Casa Milà“ 1984 sogar auf die Liste des Welterbes der UNESCO.
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