Llum BCN Festival 2025

Das Lichtkunstfestival Llum BCN 2025, das vom 7. bis 9. Februar im Stadtteil Poblenou in Barcelona stattfand, präsentierte eine beeindruckende Auswahl an Lichtinstallationen, die Kunst, Technologie und urbanen Raum miteinander verbanden. Ein herausragendes Werk war „Gènesi.IA“ des renommierten Künstlers Joan Fontcuberta. Ich konnte diese Präsentation einen Tag vor dem eigentlichen Festival bei der Generalprobe bewundern.

Fontcuberta, der für seine konzeptuellen Fotografien und seine kritische Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung der Realität bekannt ist, nutzte in „Gènesi.IA“ künstliche Intelligenz, um virtuelle Landschaften zu erschaffen. Diese wurden auf die Fassade des „Disseny Hub Barcelona“ projiziert und basierten auf Versen aus dem Buch Genesis des Alten Testaments. Die Installation führte den Betrachter von der Erschaffung von Licht und Finsternis über die paradiesischen Landschaften des Garten Eden bis hin zu Darstellungen aktueller Tragödien. Begleitet wurden die Projektionen von einer Erzählung in zwölf verschiedenen Sprachen, die an die biblische Geschichte vom Turmbau zu Babel erinnerte.

Mit „Gènesi.IA“ hinterfragte Fontcuberta ironisch die traditionelle Vorstellung der göttlichen Schöpfung im Vergleich zur modernen technologischen Schöpfung. Er thematisierte die Veränderungen in der fotografischen Darstellung durch den Einsatz von KI und stellte die Frage nach der Rolle des Menschen in einer zunehmend von künstlicher Intelligenz geprägten Welt. Fontcuberta betonte, dass KI ein Werkzeug sein sollte, das mit dem Menschen zusammenarbeitet und ihn nicht ersetzt, und dass der ethische Wert davon abhängt, wie wir diese Technologien nutzen.

Wer Lust und Muße hat, kann sich die fünfminütige Projektion hier ansehen. Es ist wirklich beeindruckend.

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