Die Castellers sind eine beeindruckende katalanische Tradition, bei der menschliche Türme, sogenannte „castells“, gebaut werden. Diese Tradition geht bis ins 18. Jahrhundert zurück und ist ein Symbol für Gemeinschaft, Zusammenarbeit und Ausdauer. 2010 wurde sie sogar von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
Bei den heutigen Feierlichkeiten zur „Fiesta de Santa Eulalia“, dem Fest zu Ehren der Schutzpatronin Barcelonas, versammelten sich acht Vereine („colles“) am Plaça de Sant Jaume, direkt vor dem Rathaus (Ajuntament).
Ein Castell besteht aus verschiedenen Teilen:
- Die „pinya“ (Basis), ein stabiler Kreis aus Menschen, der das Fundament bildet.
- Der „tronc“ (Turm), der aus mehreren Ebenen von Castellers besteht, die auf den Schultern der unteren Ebene stehen.
- Der „pom de dalt“, die Spitze, oft gebildet von sehr jungen Kindern, die mit Helmen gesichert sind.
- Der Moment des Triumphes ist, wenn das Kind oben angekommen ist und die Hand zum Gruß hebt.
Das Besondere an der heutigen Aufführung war, dass acht verschiedene Gruppen teilgenommen haben, was eine enorme Vielfalt an Turmkonstruktionen zeigte – von den klassischen „tres de set“ (drei Personen pro Ebene, sieben Ebenen hoch) bis zu komplexeren Strukturen wie „quatre de vuit“. Jede Gruppe präsentierte ihre eigene Technik, Farben und Fahnen, was den Platz vor dem Rathaus in ein Meer aus Tradition, Stolz und Emotion verwandelte.